Einweihung neue Schule in Vinaninkarena

Vor 15 Monaten haben wir unser Vorhaben zu planen begonnen und im Februar 2013 war der Spatenstich für unsere Schule in Vinaninkarena.

Andrea und ich (Katrin) waren vor Ort und halfen tatkräftig mit. Vinaninkarena ist ein Vorort von Antsirabe und liegt südlich der Hauptstadt Antananarivo auf dem Hochplateau.

Am 1.  Oktober 2013 reiste ich erneut nach Madagaskar, um bei der Einweihungsfeier dabei zu sein. Es kamen der staatliche Schuldepartementsdirektor, Schuldirektor und Co-Direktor, Schuldirektoren von anderen Schulen, Stadtratspräsident, Gefängnisdirektor, Chefpolizist der Staatsstrasse durch Vinaninkarena, … ein riesen Anmarsch von Personen, ein wichtiger Anlass für die Zukunft unserer  Schule. Wir sind angewiesen auf offizielle Papiere und die wohlwollende Unterstützung der Behörden.

Während meinem Aufenthalt hatte ich Zeit, um einige Spiele zu erklären, die wir gratis aus der Schweiz per Containerschiff nach Madagaskar schicken durften. Viel Eindrückliches habe ich erfahren! Die Lehrerinnen hatten Mühe mit dem Zusammenbau von Duplo (grosse Legoteile),  Formenwürfel in entsprechenden Formlöcher zu  schieben forderte  die Kindergartenkinder  heraus. Viele der Lehrer  hatten als Kinder  keine gekauften Spielmaterialien, die Spielzeuge wurden in der Natur gesucht oder aus Abfall gebastelt. Für mich selbsterklärende Spiele wie z.b. Memory kannten sie nicht  (doch die schönen Bildchen wurden gerühmt). Es wird noch lange Zeit gehen, bis der Frontalunterricht zu aktivem Unterricht wird. Erste Versuche finden jedoch bereits jetzt statt. Wir haben einen Animator angestellt, der einmal pro Woche die  einzelnen  Klassen besucht und mit den Kindern tanzt. Teilzeitbeschäftigt sind auch ein Englischlehrer, ein Madagassischlehrer und ein Turnlehrer.  Der Schulbetrieb ist lebendig, freudig und doch ganz anders als wir es uns hier in der Schweiz gewohnt sind. Die Schulzimmer sind,  ausser dem Mobiliar, leer. Die Schultaschen der Kinder sind mit wenig Material gefüllt. Die Kinder sitzen,  in  Schulunformen gekleidet, eng auf ihren Bänken und studieren angestrengt mit. Wenn Besuch ins Zimmer kommt, stehen die Kinder auf und begrüssten mich im Sprechchor. „Bonjour Madame“.

Letztes Jahr wollten wir 60 Kindern in einem Provisorium den Schulunterricht ermöglichen.  Wir starteten dann aber mit 5 Klassen und 126 Kindern.
Dieses Jahr sind 356 Kinder und 10 Hauptlehrer an unserer Schule „AINA“. Es war ein riesiger Ansturm am Einschreibungstag. Leider mussten einige Eltern mit ihren Kindern abgewiesen werden. Wir hoffen aber, dass wir im kommenden Frühling genügend Geld auf unserem Spendenkonto haben, damit wir allen Klassen ein „richtiges“  Schulzimmer ermöglichen können. Im Provisorium ist es stickig,  hellhörig, es fehlen Türen, es tropft vom Dach wenns regnet und die Erstklässler sind in einer dunklen Holzbaracke einquartiert. Wir zahlen jeden Monat Miete für ein abbruchreifes Objekt.  Wir möchten den Kindern eine gute Schule und den Lehrern ein angenehmes Arbeitsfeld ermöglichen. Unser Ziel ist,  im kommenden Frühling 2014 mit dem Bau eines zweiten Schulgebäudes zu beginnen. Die Kinder der  Schule „AINA“ sollen an einem Standort, in freundlichen Schulzimmern unterrichtet werden.

Wir suchen Paten für unsere Klassenlehrer. Der Lohn eines  Lehrers  beträgt 1200.- Fr. pro Jahr.  Bei Interesse bitte bei uns melden!

Die Schule ist vorwiegend für Kinder aus armen Verhältnissen. Die Einschreibungskosten sind 6.-Fr. pro Jahr/Kind. Danach zahlen die Eltern jeden Monat 1.50 Fr. für den Unterricht. Trotz diesem tiefen Preis gibt es Eltern die nicht regelmässig bezahlen können. Keine Ernte, ein Arztbesuch oder ein Todesfall in der Familie kann zu Schulden führen. Bei solchen Notfällen darf beim Schuldirektor angeklopft werden und gemeinsam suchen wir nach einer Lösung.

Momentan werden drei Familien (6 Kinder) dank einer Patenschaft finanziell entlastet.

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